Bei der römischen Datierungsweise handelt es sich nicht eigentlich um einen Kalender, sondern um eine Art, die Tage und Monate des Julianischen bzw.GregorianischenKalenders anzugeben. GEDENKE kann aus der römischenDatierungsweise in die heute gebräuchliche umrechnen (allerdings für Daten nach der Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahre 1582 nur gemäß dem Gregorianischen Kalender, für Daten vorhergemäß dem Julianischen Kalender) und umgekehrt (gemäßbeiden Kalendern).
Die römische Datierungsweisekennt in jedem Monat drei namentlich benannte Tage, die Kalenden, die Nonenund die Iden.
Die Kalenden sind immer der 1.Tag des Monats.
Die Nonen sind im März, Oktober, Mai und Juli (Merkwort: MOMJul) der 7., sonst der 5. Tag des Monats.
Die Iden sind in den genannten vier Monaten der 15., sonst der 13.Tag des Monats (Cäsar wurde anden Iden des März, d.h. am 15.3. getötet).
Die anderen Tage werden von diesen Tagen an rückwärts gezählt, wobei die Römer einen Tagmehr zählen, als wir zählen würden: Ante diem III Idus Martiiist der 13.3. Der Tag unmittelbar davor wird als "Vortag" (pridie) bezeichnet:Pridie Idus Martii ist der 14.3. Die Tage nach den Iden eines Monats werdenentsprechend als Tage vor den Kalenden des folgenden Monats bezeichnet: Ante diem III Kalendas Ianuarii ist der 30.12., wobei die Jahreszahl daszum Tag gehörende Jahr und nicht etwa das zu den Kalenden gehörendeJahr bezeichnet: Ante diem III Kalendas Ianuarii 1995 ist der 30.12.1995 (jedenfalls dann, wenn das Jahr am 1.Januar beginnt,was im Mittelalter eher selten war, aber von GEDENKE immer vorausgesetztwird).
Der Schalttag ist nicht etwa der 29.Februar (Pridie Kalendas Martii), sondern der 25.Februar. Der 24.Februar heißt in jedem Jahr Ante diem VI.Kalendas Martii, der 25.Februar heißt im Gemeinjahr Ante diem V. Kalendas Martii, im Schaltjahr aber Ante diem bis VI.Kalendas Martii (bis lateinisch = doppelt). Das Schaltjahr wird daher noch heute im Französischen als année bissextile bezeichnet.